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Zum 31. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe

26.04.2017 г.

Heute jährt sich der Kernkraftwerksunfall in Tschernobyl zum 31. Mal. Dieses Datum gibt den Anlass, die Opfer dieser Katastrophe zu gedenken, unter ihnen – die Liquidatoren des Unfalls, die ihre Gesundheit und ihr Leben geopfert haben. Ihre Heldentaten verhinderten die Ausbreitung schwerer Folgen des Unfalls, die nicht nur in Belarus, in der Ukraine und Russland, sondern auch in anderen Staaten noch viel größeren Schaden verursachen könnten.

Belarus, das kleinste der drei am meisten betroffenen Länder, erhielt den größten Schlag durch diese Atomkatastrophe. Siebzig Prozent des gesamten radioaktiven Fallouts schlugen sich auf das Territorium von Belarus nieder. Ein Fünftel des Territoriums des Landes bleibt mit Radionukliden verseucht. Der Gesamtschaden des Tschernobyl-Unfalls wird laut UN-Experten auf etwa 235 Milliarden US-Dollar geschätzt.

In den Jahren nach der Katastrophe wurden in Belarus konsequente Maßnahmen zur  Überwindung deren Folgen unternommen. Mehr als 22 Milliarden US-Dollar wurden dafür ausgegeben, um den gesamten Komplex der Tschernobyl-Probleme zu lösen, einschließlich der Umsiedlung von 140.000 Menschen.

Die Umsetzung einer zielgerichteten staatlichen Politik im Bereich der Überwindung strahlungsökologischer, medizinischer, sozioökonomischer und sonstiger Folgen der Tschernobyl-Katastrophe ermöglichte die Lösung einer Reihe von wichtigen Aufgaben.

Heutzutage liegt der Schwerpunkt dieser Politik beim Übergang von der Rehabilitation der betroffenen Gebiete zu ihrer nachhaltigen sozioökonomischen Entwicklung.

Belarus schätzt sehr hoch die Unterstützung unserer ausländischen Partner, sowohl von den Regierungen als auch auf der Ebene der Zivilgesellschaft. In den Jahren 1991-2015 erhielt die Republik Belarus internationale technische Hilfe von zwischenstaatlichen Organisationen, die auf 85 Millionen US-Dollar geschätzt wird. Die Geberstaaten und ausländische Nichtregierungsorganisationen gewährten eine gemeinnützige Unterstützung, die insgesamt 400 Millionen US-Dollar ausmacht.

Belarus ist den zahlreichen deutschen Bürgern, Initiativen sowie Staatsbehörden für die Hilfe bei der Überwindung der Tschernobyl-Folgen sehr dankbar. Tausende deutsche Bürger, die das Unglück anderer Menschen als ihr eigenes wahrnehmen, beschäftigen sich seit vielen Jahren mit diesem Problem und bringen beträchtliche finanzielle Ressourcen für die Opfer von Tschernobyl auf. Diese Solidarität und menschliche Anteilnahme stellen ein hohes Gut und einen bedeutenden Beitrag zur Versöhnung und Verständigung zwischen unseren Völkern dar.

Berlin, den 26. April 2017
 

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