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100 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Belarus und Deutschland

07.04.2023 г.

 

Dieses Jahr feiern wir das 100-jährige Jubiläum der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Belarus und Deutschland.

Die Beziehungen zwischen der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik und dem Deutschen Reich wurden als eine der Folgen des Vertrages von Rapallo zwischen Deutschland und des Sowjetrusslands von April 1922 hergestellt.

Am 5. November 1922 wurde in Berlin den Vertrag über die Ausdehnung des Rapallo-Vertrags auf die Sowjetrepubliken von Belarus, Ukraine, Armenien, Aserbaidschan, Georgien und die Republik des Fernen Ostens unterschrieben.

Nach einer Note des deutschen Reichskanzlers Karl Joseph Wirth an den Botschafter des Sowjetrusslands Nikolai Krestinski vom selben Tag habe Reichsregierung mit der Unterzeichnung dieses Vertrages die Regierungen der genannten Sowjetrepubliken rechtlich anerkannt und sei mit der Aufnahme diplomatischer und konsularischer Beziehungen schon vor der Ratifikation des Vertrages einverstanden.

Am 15. Februar 1923 hat der Vorsitzende des Zentralen Exekutivkomitee der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik Alexander Tscherwjakow das Beglaubigungsschreiben für den bevollmächtigten Vertreter der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik bei der Regierung der Deutschen Republik (der Weimarer Republik) Nikolai Krestinski unterschrieben.

                                               

Am 9. April 1923 empfing der Reichspräsident des Deutschen Reiches Friedrich Ebert im Reichspräsidentenpalais den Botschafter Nikolai Krestinski zur Übergabe des Beglaubigungsschreibens. Mit dieser Übergabe wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik und dem Deutschen Reich in vollem Umfang aufgenommen.

Am 6. Juli 1923 trat der Vertrag über die Bildung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) in Kraft (unterzeichnet am 30. Dezember 1922 von Vertretern der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, der Belarusischen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Transkaukasischen Sozialistischen Sowjetrepublik). Gemäß dem Vertrag war die Regierung der Sowjetunion allein für den internationalen Verkehr zuständig.

Die belarusisch-deutschen diplomatischen Beziehungen wurden 1992 erneut aufgenommen. Die Vereinbarung zwischen der Republik Belarus und der Bundesrepublik Deutschland über diplomatische Beziehungen wurde am 13. März 1992 von den Außenministern beider Staaten Pjotr Krawtschenko und Hans-Dietrich Genscher in Minsk unterzeichnet.

In beiden Hauptstädten wurden zügig Botschaften eröffnet. Seit 2012 ist auch das Generalkonsulat von Belarus in München tätig. Es wurde eine solide Rechtsgrundlage für die bilaterale Zusammenarbeit geschaffen, die heute über mehr als 20 internationale Verträge und Abkommen in verschiedenen Bereichen umfasst.

Regelmäßige Besuche und Kontakte, auch auf höchster Ebene, trugen zur Ausweitung der Beziehungen und Bereiche der Zusammenarbeit zwischen Belarus und Deutschland bei. Der Präsident der Republik Belarus Alexander Lukaschenko stattete der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1996 und 1998 Arbeitsbesuche ab. Im Gegenzug wurde die Republik Belarus von dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (2018) und der Bundeskanzlerin Angela Merkel (2015) besucht.

                     

                      

                     

                     

                    

Trotz der derzeit schwierigen Umstände und der bestehenden Meinungsverschiedenheiten liegt es im Interesse der belarusischen und deutschen Völker sowie der gesamten europäischen Region, den konstruktiven Dialog und die pragmatische Zusammenarbeit zwischen Belarus und Deutschland fortzusetzen.
 

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