Regionale und humanitäre Zusammenarbeit
Eine wichtige Rolle in den belarussisch-deutschen Beziehungen spielt die Zusammenarbeit mit den Bundesländern, vor allem mit Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg. Mogiljow – Lutherstadt Wittenberg, Polozk – Friedrichshafen und Kostjukowitschi – Dietzenbach gehören zu den 21 Städtepartnerschaften zwischen Belarus und Deutschland. In Minsk und Berlin finden jährlich Treffen von Vertretern der Partnerstädte von Belarus und Deutschland statt. Insgesamt besteht weiterhin Interesse bei einzelnen deutschen Partnerstädten und öffentlichen Vereinigungen an einer konstruktiven Weiterentwicklung des interregionalen Dialogs und der Zusammenarbeit mit Belarus.
Ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Beziehungen war die Zusammenarbeit zur Linderung in Belarus der Folgen des Unfalls im Kernkraftwerk Tschernobyl. Hunderttausende belarussische Kinder aus den von den Folgen der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Regionen Belarus' haben sich in Deutschland erholt. Im Februar 2009 trat das zwischenstaatliche Abkommen über die Bedingungen der Erholung minderjähriger Bürger der Republik Belarus in Deutschland in Kraft. In Deutschland gibt es ein Netzwerk von öffentlichen Tschernobyl-Initiativen. Die bilateralen Kontakte im humanitären Bereich haben ein Niveau erreicht, das in vielerlei Hinsicht in den Beziehungen von Belarus zu anderen europäischen Staaten beispiellos ist.
Angesichts der Flugsperre und einer Reihe weiterer Sanktionen seitens der EU wurde die Erholungsaufenthalte belarussischer Kinder in Deutschland zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesetzt.